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„Kann Kunst heilen“ (Le Salutaire de l’Art)

Super-8 Film 7.20 min, S/W, 1995

Kamera, Schnitt: Volker Barndt Licht: Theo Gnauck Grafik, Text: Bernd Gammlin

Kurzbeschreibung: ».. inwieweit wird Kunst, praktisch durch einen funktionalen Zusammenhang, der hier das Sakrale ist, kommunikabel … « Der Film zitiert die Ästhetik der Super-8-Technik, wie sie von einem Hobbyfilmer 1958 angewendet wird.

Die Kamera tastet den Innenraum einer barocken Pariser Kirche ab. Hier werden die Schutzheiligen verehrt. Gottheiten fahren hernieder, so gleicht ihr Erscheinen der Produktion von Unheil. Gemessen an Göttern sind Schutzheilige Medien, die das Göttliche filtern. Das macht ihren Erfolg aus.

 

Aufführungsorte: i.d.A. 1995 „Allègorie de la richesse – Barock und Kunst der Gegenwart“, Saint-Louis de la Salpetriere, Paris; 1996, „Denkmäler pflegen“, Podewil Berlin, 1997 „In Medias Res – Fotografie und andere Medienkunst aus Berlin (Filmprogramm)“, Istambul; 1998 „Künstlerfilme“ Kino im Kiez, Dessau; „Interim“, Schloss Plüschow, 1999

 

Filmbeschreibung: Der Film zitiert die Ästhetik der Super-8-Technik, wie sie von einem Hobbyfilmer 1958 angewendet wird. Die Ausgangssituation ist dokumentarisch: Die Kamera tastet den Innenraum einer barocken Pariser Kirche ab, in der die Schutzheiligen noch heute von den Besuchern verehrt werden. Er endet mit einem wundersamen Geschehen, das hinterrücks eintritt.

Der Film spielt in Saint Louis de la Salpetrier, einer barocken Pariser Kirche mit der typischen axialen Bauweise, aber ohne den Pomp des Barock. An der Querachse des sehr großen Bauwerks stehen längsseits in Nischen, auf ca.170cm hohen Steinsockeln, zwölf aus Stein gehauene Schutzheilige. Diese Schutzheiligen werden noch heute von den Besuchern der Kirche verehrt. So wie es der Brauch ist, legt ein junger Mann seine Hand auf den Fuß einer der Skulpturen, richtet seine Sorge an sie und taucht anschließend die Hand in das Wasserbecken , das unweit der Schutzheiligen steht. Er verschwindet aus dem Bild in Richtung Ausgang. Die Kamera bewegt sich auf die erste Skulptur zu und dokumentiert sie. Sie wechselt auf die benachbarte Skulptur, die in gleicher Weise beleuchtet ist. ln der Bewegung von Licht und Kamera scheint es. als ob die Heiligen Ratschlag halten. Ein Wunder ist/wird geschehen.

Keinerlei Tricks werden angewendet. Allein durch malerische Mittel wie Licht und Schatten , sowie die Veränderung der Kameraperspektive bewegt sich die Steinfigur.

Während Wunder einfach geschehen, als solche aber schwer zu nehmen sind, erscheinen Gottheiten nicht einfach. Sie fahren hernieder oder lieben das Verkleidungsspiel Sie messen das Menschliche an einer Interpretation, weil sie die Vorstellung eines Ebenbilds haben . So gleicht ihr Erscheinen der Produktion von Unheil. Gemessen an Göttern sind Schutzheilige Medien, die das Göttliche filtern. Das macht ihren Erfolg aus.

 

Realisiert mit Unterstützung: Mairie de Paris (Direktion des Affaires Culturelles) Goethe-Institut Paris, Dr. Patricia Bisci