Roland Eckelt „Denkt Kunst?“
Super-8-Film, Farbe, 8.20 min. 1996
Text: Bernd Gammlin. Sprecher: Benno lfland
Der Film ist in Super-8-Technik gedreht und wird zur Aufführung auf ein weißes Tafelbild projiziert. Ausgehend vom Gedanken an das Ende der klassischen Moderne, wie es schon Malewitsch mit seinem <Schwarzen Quadrat> (die Summe aller Bilder) prognostiziert hatte, stellt ein junger, <avantgardistischer> Künstler die Frage nach seiner künstlerischen Arbeit, die vom Gedanken an Veränderung und gesell= schaftlichen Bezug getragen ist.
Im Prolog entsteht ein monochromes, weißes Bild auf Leinwand, ein Tafelbild, das nach seiner Fertigstellung den Titel-Schriftzug trägt: <Denkt Kunst?> Im Anschluss wird in kurzen Sequenzen eine Geschichte erzählt, die ausgeht von den Produktions= bedingungen in der klassischen Moderne. Um den Anspruch auf die verändernde Wirkung seiner Ästhetik durchzusetzen, bewegt sich der <Avantgardist> zwischen einer quasi-familiären Kollektivität und dem Anbändeln mit dem so genannten <Magnaten>, einem Verwalter von Schönheit.
In einem begleitenden, in Form intensiven Nachdenkens gehaltenen Monolog werden künstlerische Werte angerissen, wie sie in den wechselnden Stadien der Moderne propagiert wurden, wie <Kunst darf nicht schön sein, der Wunsch nach Zerstörung; Askese, ehrliche Kunst machen, Ausschluss des Trivialen>.
Sein Wunsch, aus der Teilöffentlichkeit auszubrechen, führt den Künstler schließlich in private Gesellschaft: <Als Konsumenten übermächtiger Standards investierten sie Vernunft.>
Zur Aufführung wird der Film auf eine weiße Leinwand projiziert.