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    Standbild: Filmdoku "landmade 2013"
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    Standbild: Filmdoku "landmade 2013"
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    Foto: D. Becker

„Konferenz der Bäume“, 2013 (Mehr Informationen)

Kunstaktion mit Studenten der Kulturarbeit, FH Potsdam (Laura Schleusener, Sabine Papies, Thomas Lindner), im Rahmen von „landmade. 2013“ , Strodehne, 2013.

Wie wissenschaftliche Erkenntnisse längst belegt haben, sind Pflanzen und Bäume durchaus in der Lage zu kommunizieren. Diese Erkenntnis nahmen Künstler Roland Eckelt und die drei angehenden Kulturarbeiter Laura Schleusener, Sabine Papies, Thomas Lindner zum Anlass für das Kunstprojekt „Konferenz der Bäume“.
Sie luden vier Strodehner Bäume als Referenten zu einer öffentlichen Konferenz ein: Aesculus hippocastanum, Malum Persicum, Salix babylonica und Malus domestica. Dezentral, an seinem Standort wurde der jeweilige Baum vorgestellt, und eine Anmoderation leitete in das Thema ein. Im Anschluss hatte der Baum das Wort. In der ihnen zur Verfügung stehenden Frequenz von 220 Hertz hielten die Bäume dann ihren Vortrag.

Aesculus hippocastanum: „Wie mobil sind Pflanzen und Bäume?“ – Bericht über einen Auslandsaufenthalt.
(Moderation: Roland Eckelt)

Malum Persicum: „Über Möglichkeiten des Tauschs in der Welt der Flora“ – Ein morbider Lebenswandel und Tauschaktionen.
(Moderation: Thomas Lindner)

Salix babylonica: „Sind Weisheiten Vorhersehungen?“ Weiden sollst du meiden, aber Buchen sollst du suchen.
(Moderation: Laura Schleusener)

Malus domestica: „Wie sich Unausgesprochenes zeigt?“ Ein Geheimnis wurde gelüftet, das den einseitigen Wuchs von Malus domestica erklärte. 10 Tage nach der Konferenz stürzte der Baum um.
(Moderation: Sabine Papies)

Die Besucher der Konferenz waren gefordert, die Anmoderationen weiter in eine eigene, individuelle Geschichte zu fassen. Dabei ist die Gegenwart des Baumes die Projektionsfläche der eigenen Geschichte: Wenn sich das eigene „Bewusstsein“ auch nach außerhalb unseres eigenen Körpers überträgt, wird gedacht und gehört was man kennt. Wenn den Dingen und anderen Lebensformen ein gleichwertiges „Bewusstsein“ zuerkannt würde, wären Sinneseindrücke Täuschungen, Überzeugungen Irrtümer, und unsere ganze Umwelt wäre ein riesiger Schwindel.

Beitragsfoto: Birte Hoffmann